Dauerkrank nach einer Erkältung? Das unterschätzte Risiko von postviralen Syndromen

Die Erkältung ist längst abgeklungen, doch die Erschöpfung bleibt. Auch Wochen nach einer Infektion kämpfen viele Menschen noch mit Müdigkeit, Konzentrationsproblemen oder anhaltenden Muskelschmerzen.

Was viele nicht wissen: Diese Beschwerden können auf ein sogenanntes postvirales Syndrom hindeuten – eine unterschätzte Folge von vielen Virusinfektionen. Besonders nach schweren Atemwegsinfekten wie einer Grippe oder COVID-19 treten solche Langzeitfolgen häufiger auf.

Die Infektion geht, aber die Symptome bleiben

Bei einer gewöhnlichen Erkältung oder Grippe ist mit ein paar Tagen Bettruhe zu rechnen, gefolgt von einer langsamen Rückkehr zur Normalität. Doch bei manchen Menschen zieht sich der Erholungsprozess über Wochen oder sogar Monate hin.

Sie fühlen sich abgeschlagen, leiden unter Schlafstörungen oder haben das Gefühl, ihre Leistungsfähigkeit nie ganz zurückzugewinnen. In manchen Fällen kommen sogar Herzrasen, Atemprobleme oder Gelenkschmerzen hinzu – Symptome, die dann häufig nicht mehr direkt mit der Infektion in Verbindung gebracht werden.

Mediziner sprechen in solchen Fällen von einem postviralen Syndrom. Die genauen Mechanismen dahinter sind noch nicht vollständig erforscht. Es gibt jedoch einige wissenschaftlich gesicherte Theorien:

●      Überreaktion des Immunsystems: Manche Virusinfektionen können das Immunsystem derart aktivieren, dass es auch nach der eigentlichen Erkrankung überreagiert. Entzündungen im Körper bleiben bestehen und führen zu anhaltenden Beschwerden.

●      Dysfunktion des autonomen Nervensystems: Nach einer schweren Infektion kann das Nervensystem aus dem Gleichgewicht geraten. Dies führt zu Symptomen wie Herzrasen, Schwindel oder Erschöpfung.

●      Viren als Trigger für chronische Erkrankungen: Einige Studien legen nahe, dass bestimmte Viren latente Autoimmunprozesse auslösen, die sich langfristig auf den Körper auswirken.

Grippe oder Erkältung? Die richtige Diagnose ist entscheidend

Allerdings zieht nicht jede Erkältung langfristige Beschwerden nach sich. Bei schweren Atemwegsinfektionen wie der Influenza steigt das Risiko allerdings.

Viele Menschen gehen davon aus, dass sie nur einer harmlosen Erkältung zum Opfer gefallen sind, obwohl sie in Wirklichkeit an einer echten Grippe leiden. Dabei kann eine frühzeitige Diagnose helfen, gezielt zu behandeln und mögliche Spätfolgen zu reduzieren. Ein Influenza Test schafft in diesen Fällen Klarheit. Er kann das Grippevirus innerhalb kurzer Zeit nachweisen und so helfen, zwischen einer gewöhnlichen Erkältung und einer echten Influenza zu unterscheiden.

Diese Unterscheidung ist wichtig, denn während eine Erkältung meist mild verläuft, fordert eine Influenza das Immunsystem stark heraus und erhöht damit auch das Risiko für Folgeerkrankungen wie Lungenentzündungen oder Herzmuskelentzündungen.

Postvirales Syndrom – Wer ist besonders gefährdet?

Nicht jeder, der eine Erkältung oder Grippe durchmacht, entwickelt ein postvirales Syndrom. Es gibt allerdings bestimmte Gruppen, die ein erhöhtes Risiko haben:

●      Menschen mit geschwächtem Immunsystem (etwa durch chronische Erkrankungen, Stress oder Schlafmangel)

●      Ältere Personen, da das Immunsystem mit zunehmendem Alter langsamer reagiert

●      Sportler, die während oder kurz nach einer Infektion zu früh mit dem Training beginnen

●      Menschen mit bestehenden Autoimmunerkrankungen, da ihr Immunsystem empfindlicher auf Infektionen reagiert

Was tun, wenn die Symptome nicht verschwinden?

Wer sich Wochen nach einer Infektion immer noch schlapp und kraftlos fühlt, sollte die Signale seines Körpers ernst nehmen und nicht versuchen, „einfach durchzuhalten“. Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn Symptome wie anhaltende Müdigkeit, Atemnot oder Herzrasen bestehen. In einigen Fällen sind Bluttests oder weiterführende Untersuchungen nötig, um andere Ursachen auszuschließen.

Zudem benötigt der Körper Zeit zur Regeneration. Wer nach einer schweren Infektion zu früh wieder in den Alltag einsteigt, riskiert, die Symptome zu verlängern. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitamin D, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren kann die Regeneration des Immunsystems jedoch unterstützen. Auch Spaziergänge oder leichte Yoga-Übungen helfen, den Kreislauf in Schwung zu bringen, ohne den Körper zu überlasten. Intensiver Sport sollte hingegen erst nach vollständiger Genesung wieder aufgenommen werden.

Chronische Müdigkeit nach einer Infektion kann im Übrigen auch durch eine gestörte Schlafqualität verstärkt werden. Regelmäßige Schlafzeiten und eine ruhige Umgebung fördern die Regeneration daher ebenfalls.

www.wissen-gesundheit.de

Tipp des Tages

Täglicher Gesundheitstipp

Gesund und fit durch die Feiertage

pixelio.de (bruno31) Um die Zeit zu einem schönen festlichen und wohltuenden Erlebnis zu gestalten, haben wir vier Tipps für Sie.